Die aussergewöhnlichen Herausforderung "Grenzgang" haben wir in einem früheren Blogbeitrag bereits vorgestellt. Nun gibt uns Alexander im Interview tiefere Einblicke in seine Beweggründe, die Planung und die besonderen Herausforderungen dieses einzigartigen Projekts.
Er hat die Ambitionen, 120 Kilometer und 7000 Höhenmeter ohne Support und ohne Pausen zu meistern. Der Name ist Programm, denn es ist eine sportliche wie mentale Grenzerfahrung. Neben der sportlichen Leistung liegt ihm auch die Nachhaltigkeit seines Abenteuers am Herzen. Er erzählt, wie er seine Leidenschaft für das Laufen mit umweltbewusstem Handeln verbindet.
Du bist nicht erst seit gestern in den Bergen unterwegs. Wie sieht deine sportliche Vergangenheit aus?
Seit meiner Jugend war ich radbegeistert und hauptsächlich auf dem Mountainbike unterwegs. Nach einer längeren Pause kam vor einigen Jahren das Thema Radquer hinzu. Als Ausgleich begann ich zu laufen. Während der Corona-Zeit (2021) wurde es schwierig und teuer, an Fahrradteile zu kommen. Das war der Punkt, an dem ich mich komplett dem Laufen widmete. 2022 nahm ich an meinem ersten Trailrun teil – seither hat mich das Lauffieber in den Bergen nicht mehr losgelassen.
120 Kilometer, 7000 Höhenmeter, ohne Support und ohne Pausen – Was reizt dich am Projekt?
Ich habe mich auf Bergläufe und Trailrennen bis zur Halbmarathon-Distanz spezialisiert. Ein Ultra-Trail-Rennen hat mich bisher nicht gereizt. Doch ich bin neugierig, wie sich eine solche Distanz anfühlt und wie sich mein Körper darauf einstellt. Es ist spannend zu sehen, welche Anpassungen der Stoffwechsel, die Muskulatur und auch der mentale Aspekt durchmachen werden.
Wie entsteht ein solches Unterfangen? Hast du das über Wochen alleine geplant oder gemeinsam mit deiner Familie entschieden?
Der Wunsch nach einem eigenen Projekt bestand schon lange. Ich habe viele Möglichkeiten durchdacht und auf ihre Machbarkeit geprüft. Da wir als Familie aktiv sind, war es mir wichtig, unsere familiären Sportveranstaltungen zu berücksichtigen. Die finale Entscheidung und Streckenplanung habe ich dann selbst getroffen. Das Projekt ist so angelegt, dass es komplett unsupported durchgeführt werden kann. Wenn mich meine Familie oder Freunde begleiten möchten, freue ich mich natürlich.
Nachhaltigkeit ist dir wichtig. Wie gestaltest du dein Projekt so, dass es die Natur möglichst wenig belastet?
Ich habe mir drei wichtige Grundsätze gesetzt:
- Vermeidung von Autofahrten: Ich reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Wil und von Appenzell zurück. Trainings finden meist direkt von meinem Wohnort aus statt, Fahrten ins Gebirge sind reduziert.
- Verzicht auf unnötige Neuanschaffungen: Ich setze auf vorhandenes oder Secondhand-Equipment und leihe, wenn möglich, benötigte Ausrüstung aus.
- Kein Müll in der Natur: Alles, was ich mitnehme, kommt wieder mit ins Tal. Ich hinterlasse keine Spuren – außer denen meiner Füße.
Was sind aus heutiger Sicht die größten Herausforderungen für dich?
- Ernährung: Bei kürzeren Rennen kann man mal eine Mahlzeit auslassen, ohne große Konsequenzen. Über eine so lange Distanz ist eine durchdachte Ernährungsstrategie jedoch essenziell.
- Mentale Stärke: Ich weiss nicht, wie sich das nächtliche Laufen und extreme Müdigkeit auswirken werden. Die Einsamkeit könnte eine mentale Herausforderung sein.
- Muskelbelastung: Ich liebe schnelle Läufe, aber langsam und lange zu laufen ist neu für mich. Besonders der Abstieg nach 100 km wird eine echte Prüfung für meine Muskulatur.
Grenzgang ist mehr als nur ein sportliches Abenteuer – er ist ein Selbstexperiment und eine Hommage an nachhaltige Sportaktivität in der Bergwelt. Wenn ihr mehr über Alexander und seine Erlebnisse erfahren wollt, folgt ihm auf seinem Social-Media-Kanal oder schaut regelmässig auf unserem Blog vorbei. Dort werden wir Updates zu seiner Vorbereitung und der Durchführung dieses aussergewöhnlichen Projekts teilen.
Damit ihm das Vorhaben gelingt, wird er unterstütz von:
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